Ein Neustart

Nach Monaten des Corona - Stillstandes haben wir  uns nun tatsächlich wieder auf die Reise gemacht.....

Am 26. September legten wir allerdings nicht mit unserer Aplysia im Hafen von Tazacorte auf La Palma ab, sondern wir legten den 1.Gang in unserem LT 28, Baujahr 1989 mit H - Kennzeichen ein. 

Wir verließen Parchim, unser Zuhause, unsere Familie und unsere Freunde mal wieder mit einem Knoten im Magen, aber nicht ohne Reiselust und Vorfreude auf ganz viele spannende Geschichten in der Fremde.

Wir wollen diese gerne wieder mit euch teilen. 

Unsere bisherige Tour führte uns von Nord- nach Süddeutschland:

Wir machten Station in Winsen/ Aller. Hier gab es einen See mit Öffnungszeiten. Von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr war alles außer Baden und Angeln erlaubt. 

Danach reisten wir zum 1. Meer auf unserer Tour,  dem Steinhuder Meer bei Hannover. Wir entdeckten, dass in Deutschland noch immer Torfabbau betrieben wird und staunten nicht schlecht über dessen Ausmaße. 

Unser nächster Halt führte uns nach Osnabrück, wo wir bei Segelfreunden mit fantastischem Apfel- und Quarkkuchen verwöhnt wurden. Danke Violetta und Martin!

Wir übernachteten auf einem riesigen, aber sehr einsamen und stockdunklen Campingplatz mitten im Teutoburger Wald.

Dann führte uns unsere Reise nach Mönchengladbach, denn auch dort wollten wir zwei lieben La Palma - Freunden einen Besuch abstatten. Danke auch euch, liebe Sandra und Berthold, für lecker Kaffee und Kuchen. 

Habt ihr schon mal von Garzweiler gehört?

Wenn ihr etwas erschreckend Hässliches sehen wollt, dann besucht den dortigen Skywalk, um die Aussicht über den Tagebau zu "genießen". 

Weiter ging es gen Süden. 

Unser Weg durch die Eifel führte uns auch ins idyllische Ahrtal. Friedlich fließt dort das Flüsschen Ahr nun wieder dahin. Nur wenig erinnert noch an die Katastrophe, die sich erst kürzlich hier ereignete. Einzig Baumstämme und Äste, in denen sich menschlicher Müll verfangen hat, liegen noch zusammengeschoben entlang des Gewässers. Am Nürburgring, an dem wir vorüber fuhren, ist noch immer viel THW stationiert.

Die Ankunft in Cochem an der Mosel mussten wir mit ordentlich Moselwein feiern. Hier gilt der Slogan: Nach dem letzten Glas Wein ist vor dem nächsten Glas Wein! Außerdem spricht man hier reichlich dem "Federweißen" zu. Dieses klebrig süße Gesöff bekommst du nur in geöffneten Flaschen (Ich fühlte mich zuerst veralbert!) oder 3l Kanistern zu kaufen.

Cochem bietet aber auch wunderbare Wanderpfade entlang der steilen Uferabhänge, durchaus mit La Palma - Feeling. Seit unseren damaligen Inselwanderungen hatte ich heute zum ersten Mal wieder Höhenangstsymptome. Wir erfuhren durch einen lauten Knall, dass man in den Hängen Mufflons jagt. Interessant!

Morgen ist der 3. Oktober, und zur Feier des Feiertages werden wir unsere Reise fortsetzen. 

Denn das Ziel unserer Tour durch Westeuropa sollen doch La Palma und unsere Aplysia sein. Wahrscheinlich werden wir weder unsere Lieblingsinsel noch unser schönes Segelschiff gleich wiedererkennen, aber die Wiedersehensfreude wird riesig sein. 

Noch werden wir geduldig unsere Fahrt fortsetzen,  denn durch den Vulkanausbruch ist das Betreten der Insel momentan nicht ratsam. Wir verfolgen gebannt die Nachrichten und sind voller Mitgefühl für die betroffenen Palmeros.